Bauen

Schon sehr lange, eigentlich schon beinahe immer, versuche ich durch mich und für mein Umfeld eine Art künstliche Realität zu erschaffen. Eine, in der es keine Angst vor Existenzfragen, keine Gefahr vor Versagen und ganz generell ein starkes Bewusstsein für die Wichtigkeit der Erfüllung von Wünschen gibt. Eigene und jene Anderer. Diese Dimension ist mein Leben, meine Realität. Ich erfahre sie als sich stets potenzierend, stärkend und auf natürliche Weise geschützt. Für mich ist dieses Erschaffen von Bedingungen zudem immer öfter richtiggehend plastisch erfahrbar. Erlebe ich diese Tage zum Beispiel von Ängsten und Zwängen "gesteuerte" Menschen, bildet sich in mir nicht mehr wie Früher ein zäher, mich angreifender Klumpen aus Mitleid und Abneigung, sondern nahezu immer direkt das Verständnis, für die durch diesen Menschen eigens und nur für ihn geschaffenen "Regelwerke". Er/sie hat sich – etwaige Einwirkungen Dritter einmal aussen vor gelassen – diese Realität selber geschaffen. Und anstelle davon, dass ich mich in ihre/seine Wirklichkeit begebe, mit ihr/ihm leide, bleibe ich in meiner und übermittle ihm/ihr dadurch automatisch eine Botschaft. Mir wird immer deutlicher bewusst, wie wichtig diese, meine Realität auch für andere ist. Und dass die Frage "warum in deren Realität leben, wo es mir doch in meiner so viel besser gefällt" nicht nur berechtigt ist, sondern auf alle anderen Realitäten einen gewichtigen Einfluss haben kann.

2011-04-16 (amadeus)